Samstag, 1. Februar, 14 Uhr
Das Duisburger Rathaus – ein Gesamtkunstwerk? (Vortrag)
Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs Duisburg zu einem bedeutenden Industriestandort, der 1903 die Einwohnerzahl von 100.000 erreichte. So fasste man den Bau eines neuen und repräsentativen Rathauses ins Auge. Ab 1897 plante und baute der Karlsruher Architekt Friedrich Ratzel das neue zentrale Gebäude der Stadt; es wurde 1902 eingeweiht. Im Stil des damals beliebten „Historismus“ wurden mehrere Kunstformen wie Romanik, Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko nachgeahmt.
Er ist Ausdruck der neuen bürgerlichen Freiheiten nach der Französischen Revolution und eine Folge des rasanten Wachstums der Metropolen im Zeitalter der Nationalstaaten. Margret Stohldreier nimmt die Gäste in ihrem Vortrag auf eine virtuelle Tour mit und zeigt zahlreiche sehenswerte und überraschende Details an einem Gebäude, das uns heutzutage „wie aus der Zeit gefallen“ erscheint.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 22. Februar, 14 Uhr
Anno 1569 – Mercators Weltkarte für die Seefahrt (Vortrag & Führung)
Werner Pöhling
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Rund 30 Jahre lang tüftelte der Universalgelehrte Gerhard Mercator an seiner berühmten Weltkarte „für die Seefahrt“, die seit 450 Jahren Grundlage aller modernen Navigation ist. In den Jahrhunderten davor hatten alle Kartographen und Seeleute das Problem, dass sich trotz genauester Berechnung der Kurs nie exakt festliegen ließ. Wie einfach und zugleich genial Mercator seine Karte entwickelte, erläutert Werner Pöhling in seinem Kurzvortrag.
Die anschließende Führung durch die Mercator-Schatzkammer bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben und die bahnbrechenden Leistungen des bedeutenden Duisburger Kosmographen – und zeigt, wieso wir noch heute dank Mercator „auf gutem Kurs“ sind.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.
Samstag, 1. März, 14 Uhr
Johannes Corputius – Kartograph und Kriegshauptmann (Vortrag & Lesung)
Markus Schneider-Bachmann, Dr. Jonas Springer, Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Johannes Corputius ist in Duisburg vor allem für seinen Stadtplan aus dem Jahr 1566 bekannt. Doch schlug der Mercatorschüler nach seinen Aufenthalten in Löwen, Duisburg und Straßburg nicht die Laufbahn eines gelehrten Kartographen ein, sondern entschied sich für eine Karriere im Kriegshandwerk. Unter seinem Pseudonym Reinico Fresinga engagierte er sich als Artilleriehauptmann, Kompanieführer, Ingenieur und Ratgeber in militärischen Fragen.
Bis zu seinem Tod 1611 schaltete er sich in den Achtzigjährigen Krieg in den niederländischen Provinzen ein, der erst mit dem Westfälischen Frieden zu einem Ende kam.
In einer Mischung aus Vortrag und Lesung präsentieren Mercators Nachbarn ausgewählte Briefwechsel aus dem Nachlass der Familie Corputius. Dabei skizzieren sie neben dem historischen Kontext auch persönliche Beweggründe von Johannes Corputius, sein Leben für den Kriegsdienst zu riskieren.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 2. März, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Das Meer – Atlantischer Gesang
Gert Heidenreich
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Gert Heidenreichs poetisches Werk „Das Meer – Atlantischer Gesang“ ist ein großes Langgedicht über die See und die Kreidefelsen der leuchtenden Côte d’Albâtre in der Normandie. Seit 1976 verbringt der Schriftsteller jedes Jahr mehrere Monate an der französischen Atlantikküste zwischen Étretat und Dieppe. Vor allem die Bucht von Les Petites-Dalles ist längst wichtiger Teil seiner Biografie. Seine Eindrücke und Erfahrungen am Meer, seine Empfindungen und Gedanken, Erlebnisse und Reflexionen hat er in seinem Werk „Das Meer“ gesammelt. Es erzählt drastisch von der Verseuchung der Meere, doch die Schönheit der Wellen und des Lichts, der Klippen, der Wolken, der Stürme beherrscht diese Poesie, die aus naturlyrischen Betrachtungen existentielle Fragen ableitet und mit selbstironischen Brechungen arbeitet.
„Das Meer“ lebt von dichterischer Tradition und zeitgenössischen Assoziationen und ist in weiten Teilen eine geradezu erotische Feier der See. Es ist Gert Heidenreichs lyrisches Tagebuch mit genauem, liebendem Blick auf das Meer, zugleich eine poetische Reise zum Ursprung des Lebens.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums.
Mittwoch, 5. März, 15 Uhr
Das geheime Tagebuch der Anna von Kleve (Vortrag)
Margret Stohldreier
Ort: KEFB Duisburg, Wieberplatz 2, 47051 Duisburg
Anna von Kleve war die 4. Frau des englischen Königs Heinrich VIII.
Sie war eine der drei Schwestern von Wilhelm V, Herzog von Jülich, Kleve und Berg – dem Förderer unseres geschätzten Duisburger Nachbarn Gerhard Mercator. Hans Holbein malte ein Porträt von Anna, das heute im Louvre in Paris hängt. Heinrich VIII hatte sich bei dessen Anblick sofort in Anna verliebt und wollte sie unbedingt heiraten. Als er sie dann im Januar 1540 zum ersten Mal sah, musste er feststellen, dass sie überhaupt nicht hübsch war und zudem eine provinzielle, ungebildete und nicht mehr ganz junge Adlige ohne jede Anziehungskraft und Bedeutung. Daher ließ er sich bereits 6 Monate später von ihr scheiden und bandelte schon davor mit seiner nächsten Ehefrau an.
Soweit die offizielle Version – heute würde man sagen: Erzählung (Narrativ).
Anhand von Annas (fiktiven) Tagebucheinträgen und einem Abgleich mit den historischen Quellen soll gezeigt werden, dass es gute Gründe gibt, manche Teile der Geschichte(n) zukünftig neu zu erzählen.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10 €. Es wird um Anmeldung unter 0203 2810474 gebeten.

Samstag, 8. März, 14 Uhr
Die Bergisch-Märkische Hochfeldbahn – ein Stück Duisburger Eisenbahngeschichte (Vortrag)
Klaus-Dieter Brüggenwerth, Markus Schneider-Bachmann
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Klaus-Dieter Brüggenwerth und Markus Schneider-Bachmann berichten von der Bergisch-Märkischen Hochfeldbahn. Da sie sich wie ein Gummiband um Hochfeld schmiegte, ist sie besser bekannt als „Gummibahn“. In dem reich bebilderten Vortrag wird aufgezeigt, wo und wie sich diese Bahn bis heute in das Stadtbild eingeprägt hat und wozu die teils abenteuerlich geführte Strecke einst diente.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 15. März, 14 Uhr
Zur Geschichte des Krekelentags zwischen Sein und Schein (Vortrag & szenische Lesung)
Mercators Nachbarn
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Im Rahmen der 46. Duisburger Akzente widmen sich Mercators Nachbarn in einer Mischung auf Vortrag und Lesung der Geschichte des Krekelentags. Am 12. März 1445 plante der Erzbischof von Köln, Duisburg aus Richtung der Marienkirche zu überfallen. Zur Erinnerung an den vereitelten Angriff spendete der Duisburger Stadtrat jedes Jahr süße Brezeln an Bedürftige und Kinder, welche im Volksmund als „Krekelinge“ bezeichnet wurden.
Nur durch den Einsatz von fünf Wartfrauen konnten die herannahenden Truppen rechtzeitig bemerkt und so gemeinsam mit den Stadtwachen weiteres Unheil von der Stadt abgewendet werden. Oder schreckten doch eher Vögel vom Lärm der Soldaten und Waffen auf und sorgten so für die Rettung Duisburgs? Sein und Schein vermischt sich auch in der Rezeption des Krekelentags…
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 16. März, 15 Uhr
Die Anfänge der Dörfer im Mündelheimer Rheinbogen (600–1288) (Vortrag)
Thomas Heiken
Ort: Dionysios-Kirche zu Mündelheim, Uerdinger Str. 183A, 47259 Duisburg
Mündelheim wurde vor 1400 Jahren durch die Franken als Bauerndorf gegründet, mit Abstand darauf folgten die Ansiedlungen Serm, Ehingen und Rheinheim. Die Rahmenbedingungen wie Handelswege, landwirtschaftlicher Fortschritt, Kirche, König, Adel und Militär werden im Vortrag erläutert, die großen Bauernhöfe des Rheinbogens und ihre Bedeutung vorgestellt.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Samstag, 29. März, 14 Uhr
Römer und Franken in Duisburg (Vortrag)
Harald Küst, Werner Pöhling
Treffpunkt: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Vom römischen Grenzkastell und dem Bataveraufstand bis zum fränkischen Königssitz Dispargum – das Gebiet, wo einst die Ruhr in den Rhein mündete, hat viel Geschichte erlebt. Die Referenten berichten in einem bebilderten Vortrag aus der Frühgeschichte Duisburgs.
Es beginnt mit den Römern in „Asciburgium“ an der Rheinhausener Stadtgrenze zu Moers, einer Siedlung um ein Militärkastell zur Zeit des Augustus. Bereits im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung berichtet Bischof Gregor von Tours über „Dispargum“, so der lateinische Namen unseres (rechtsrheinischen!) Duisburg. In seinem Buch über die „Geschichte der Franken“ wird der Ort als frühe Burg der Frankenkönige erwähnt. Diese Burg hatte ihren Ursprung vermutlich in einem römischen Wachtposten auf dem Burgplatz. Solche rechtsrheinischen Vorposten dienten am Limes zur Überwachung der dort wohnenden Germanen. Die spätere Königpfalz wurde zum Kern der Stadt Duisburg.
Anschaulich wird das Leben damals auch durch die zahlreichen Ausgrabungsfunde, die in der Ausstellung des Museums gezeigt werden.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 5. April, 15 Uhr
Der Kaiserberg als Erinnerungsort zwischen Sein und Schein (Führung)
Dr. Jonas Springer
Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle „Duisburg Zoo/Uni“
Im Rahmen der 46. Duisburger Akzente laden Mercators Nachbarn zu einem weiteren Waldspaziergang ein. Der Kaiserberg in Duissern gilt mit seinem weitläufigen Naturareal als beliebtes Ausflugsziel in der Stadt. Jedoch finden sich unscheinbare Spuren von Denkmälern am Wegesrand, die heute nur noch schwer zu interpretieren sind. Der Historiker Dr. Jonas Springer nimmt die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise und stellt ausgewählte Denkmäler vor, welche die Erinnerungskultur auf dem Kaiserberg repräsentieren. Seit 1881 trägt der „Duissernsche Berg“ aufgrund des zehnjährigen Jubiläums zur Gründung des deutschen Kaiserreichs seinen gegenwärtigen Namen.
Schnell entwickelte sich die Park- und Naturanlage zu einem Ort, wo der Geschichte des noch jungen Kaiserreichs feierlich erinnert werden sollte. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal (1898–1942) zusammen mit den Kaskadenanlagen verkörperte prominent den Zeitgeist der Duisburger Stadtbevölkerung. Doch vermitteln bis heute auch andere Denkmäler und Erinnerungszeichen Botschaften, die selbst gegenwärtig aufgesucht und diskutiert werden. Wer war Dietrich Henning und welche Sportart machte er in Duisburg salonfähig? Warum wird die Siegfried-Figur auf dem Ehrenfriedhof beschmiert und was verbirgt sich hinter dem Begriff „Gedenkklotz“?
Festes Schuhwerk wird für den Rundgang empfohlen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 6. April, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Unter Wasser. Die Erforschung der Meere
Dagmar Röhrlich
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Lange Zeit waren die Meere kein eigenständiger Forschungsgegenstand. Ob in der europäischen Antike oder bei den polynesischen Explorationsfahrten: Es ging vor allem um Navigation, um Entdeckungen und Praktisches wie Handelsrouten oder Fischgründe. Bis ins 19. Jahrhundert. Damals begann sich die Wissenschaft für die Ozeane zu interessieren. Ein Meilenstein war die Challenger-Expedition von 1872 bis 1876, die als erste systematische Erforschung der Tiefsee gilt. Die Ergebnisse dieser britischen Expedition revolutionierten das Verständnis von den Ozeanen und legten den Grundstein der modernen Ozeanografie.
Heute, anderthalb Jahrhunderte später, erlauben Echolot, Satellitennavigation, ferngesteuerte und autonome Tauchroboter, Meeresbodenobservatorien oder molekularbiologische Methoden Einblicke in die Welt unter den Wellen, die sich die Pioniere der Challenger-Expedition nicht hätten vorstellen können. Doch auch die Herausforderungen sind gewachsen: Überfischung, Klimawandel, Meeresversauerung, Schadstoffbelastung, Plastikmüll – die marine Biodiversität ist bedroht. Die Mission, die Meere zu verstehen und zu schützen, ist dringlicher denn je.
Im Vorfeld der Matinée findet um 10 Uhr in der Salvatorkirche ein thematischer Gottesdienst mit Pfarrer Martin Winterberg statt.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums.
Sonntag, 6. April, 15 Uhr
Herrschaft und Besitz im bergischen Rheinbogen (1288–1806) (Vortrag)
Thomas Heiken
Ort: Dionysios-Kirche zu Mündelheim, Uerdinger Str. 183A, 47259 Duisburg
Gut 500 Jahren gehörte der Mündelheimer Rheinbogen zum Herzogtum Berg. Die in der Überschrift genannten, heute bedeutungslos gewordenen Begriffe spiegeln die Vielfalt der Besitzverhältnisse und geben Auskunft, mit welchen Rechten und Pflichten die Bevölkerung in dieser Zeit leben musste.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Samstag, 3. Mai, 14 Uhr
Die Hanse im Herzogtum Kleve – oder: Seit wann ist Duisburg Hansestadt? (Vortrag)
Thorsten Fischer
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Im Jahr 1392 bat Duisburg die Stadt Dortmund um Unterstützung bei ihrem Bemühen um „Wiederaufnahme“ in die Hanse. Als Begründung behauptete der Rat der Stadt in dem Schreiben, „da unsere Stadt von alters in der Hanse der osterschen (= Osterlinge) Städte gewesen sei.“ Allein schon die Wendung „seit alters her“ scheint in Anbetracht der Tatsache, dass die Hanse sich als Städteverband wohl erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts formiert hatte, ein wenig übertrieben. Erst auf einem Hansetag im Jahr 1407 gelang Duisburg schließlich die Aufnahme in den Städtebund.
In der Folge gehörte Duisburg, im Vergleich mit den anderen Städten im klevischen Herzogtum, sicherlich nicht zu den bedeutendsten Mitgliedern in der Kaufmannsvereinigung. Dennoch lassen sich bis ins 16. Jahrhundert viele Duisburger Kaufmannsfamilien in den großen Handelsstädten nachweisen. Zu diesen gehörten auch die beiden angesehenen Duisburger Kaufleute Derick Berk und Derick Tybis, die sich im legendären Londoner Hansekontor Stalhof von dem jüngeren Hans Holbein porträtieren ließen.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 4. Mai, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Philosophie des Meeres
Prof. Gunter Scholtz
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Indem – wie man sagt – die europäische Philosophie mit Thales von Milet begann, wurde sie sogleich mit dem Wasser aus dem Mittelmeer getauft und sie hat das Meer nicht mehr vergessen. In vielfältiger Weise begegnet man ihm in der Geschichte der Philosophie: als Ursprungsort allen Lebens und als seine Bedrohung, als Bereich der Freiheit, als Beispiel für die Erhabenheit der Natur, als Bildgeber für die Launen des Schicksals und für die Gefährdungen der menschlichen Existenz, als bestimmender Faktor für die Entwicklung der Weltgeschichte.
Metaphysik, Ethik, Ästhetik, Politische und Geschichtsphilosophie nahmen alle Bezug zu dem Element, das für das Landtier Mensch immer geheimnisvoll, verlockend und bedrohlich war – und das jetzt selbst bedroht ist.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums.
Samstag, 10. Mai, 15 Uhr
Zeitreise: Kriminelles Duisburg (Führung)
Veronika Reiners
Treffpunkt: Mercatorbrunnen auf dem Burgplatz
True Crime bei „Mercators Nachbarn“: Auf ihrer kriminellen Zeitreise führt Veronika Reiners durch die Duisburger Unterwelt vergangener Tage. Sie erzählt, wie im Mittelalter Recht gesprochen – und bestraft – wurde, wer im Landgericht für falschen Alarm gesorgt hat, welche echten und welche doch eher geschauspielerten Kriminalfälle sich in Duisburg zugetragen haben, wie einmal ein Bankräuber durch mutige Passanten dingfest gemacht werden konnte – und was die Redensart „dingfest machen“ eigentlich mit dem Gericht zu tun hat. Denn aus der früheren Kriminal-Geschichte haben sich viele Ausdrücke in unserer Sprache bis heute erhalten.
Dauer: ca. 1,5 Stunden, wetterfeste Kleidung wird empfohlen. Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 17. Mai, 14 Uhr
Auf hoher See. Schiffe und Seefahrer zu Mercators Zeiten (Vortrag)
Markus Schneider-Bachmann
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Das aus heutiger Sicht bedeutendste Werk Gerhard Mercators ist seine Weltkarte„ad usum navigantium“ – „für den Gebrauch bei der Seefahrt“. Doch wie sah die Seefahrt zu Mercators Zeiten aus? Was für Schiffe befuhren die Meere und welche wagemutigen Männer (und Frauen?) waren es, die dem Element Neptuns zu trotzen wagten? Und benutzten sie auch wirklich Mercators Karte? Markus Schneider-Bachmann wirft ein Schlaglicht auf Galeonen und Karaken, auf Kapitäne wie Henry Hudson und Jan Pieterszoon Coen.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 24. Mai 14 Uhr
Alt-Wanheim und die evangelische Kirche (Führung)
Veronika Reiners
Treffpunkt: Ecke Wanheimer Straße / Heiligenbaumstraße
Wanheim wird bereits 1052 erstmals erwähnt. Und hat seitdem einiges erlebt! Wieso die Wanheimer mit dem Boot zur Kirche fahren mussten, was es mit dem geheimnisvollen Fenster darin auf sich hat und ob Napoleon einst auf dem „Franzosenweg“ wandelte, zeigt der Rundgang, der von Alt-Wanheim bis zum Biegerpark und vom Fischerdorf bis zur Industrielandschaft führt.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 25. Mai, 15 Uhr
Bäuerliches Gemeinschaftsleben im Rheinbogen (1288–1806) (Vortrag)
Thomas Heiken
Ort: Dionysios-Kirche zu Mündelheim, Uerdinger Str. 183A, 47259 Duisburg
Gut 500 Jahre gehörte der Mündelheimer Rheinbogen zum Herzogtum Berg. Doch wo und wie lebten die Menschen, woran glaubten sie, wie sah ihr Alltag aus? Bei der Beantwortung dieser Fragen entwickelt sich anhand vieler Beispiele das Bild einer zwar etwas abgelegenen, aber starken dörflichen Gemeinschaft.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Sonntag, 1. Juni, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Flaschenpost
Prof. Dr. Wolfgang Struck
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Im 19. Jahrhundert wird die Flaschenpost eines der wertvollsten Werkzeuge für die wissenschaftliche Erforschung des Meeres. Die Botschaften, die im Dienst der Wissenschaft über die Weltmeere gedriftet sind, folgen jedoch nicht allein den Gesetzen wissenschaftlicher Disziplin. Kapitäne, Passagiere, Strandgutsammlerinnen, Fischer, Sonntagsspaziergängerinnen und Hafenbeamte haben sehr unterschiedliche Spuren auf den Dokumenten hinterlassen, in denen sich auch das andeutet, was die literarische Fantasie in der Flaschenpost vermutet hatte: In den Strömungen, die im 19. Jahrhundert zum Objekt wissenschaftlicher Forschung geworden sind, driftet ein Korpus von Legenden, Anekdoten und Mythen, wie sie die See schon immer produziert hat. Nüchterner betrachtet entfaltet sich hier jedoch eine maritime Kultur, die sich einem der größten wissenschaftlichen Projekte des 19. Jahrhunderts verschrieben hat: der Enträtselung des Meeres.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums.
Samstag, 21. Juni 15 Uhr
Tour durch Bissingheim (Führung)
Veronika Reiners
Treffpunkt: Dorfplatz Bissingheim
Die Führung wird sich zunächst der Grundidee hinter der Planung Bissingheims als Mustersiedlung widmen. Wie hat sich die Gegend in der Folge entwickelt? Aber nicht nur die Historie, sondern auch Gegenwart und Zukunft dieser Siedlung werden thematisiert. Veronika Reiners verbindet die Geschichte Bissingheims mit zahlreichen Geschichten und Anekdoten aus dem Stadtteil im Duisburger Süden.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.
Samstag, 28. Juni, 15 Uhr
Kunst in der Stadtmitte (Führung)
Klaus-Dieter Brüggenwerth
Treffpunkt: Mercatorbrunnen auf dem Burgplatz
Schon 1978 begannen die Planungen zur Umgestaltung der Königstraße für die Zeit nach Rückbau der Straßenbahn. Den überzeugendsten Einfall hatte der Braunschweiger Architekt Hartmut Rüdiger mit dem Entwurf einer Brunnenmeile. So erhielt Duisburg fünf herausragende Kunstwerke auf der Hauptgeschäftsstraße. Entlang dieser und vieler weiterer Kunstwerke in den Parks sowie auf und unter den Straßen verläuft der etwa zweistündiger Rundgang durch Duisburgs Mitte.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 5. Juli, 15 Uhr
Kunst in Ruhrort (Führung)
Klaus-Dieter Brüggenwerth
Treffpunkt: Tausendfensterhaus
Klaus-Dieter Brüggenwerth führt bei diesem etwa zweistündigen Spaziergang durch Ruhrort und zeigt die Werke einer überaus lebendigen Kunstszene. Viel gibt es hier zu entdecken, sei es am Hafen, sei es am Markt, sei es schon alt oder noch relativ jung. Dank des großen Hintergrundwissens des Duisburger Künstlers Brüggenwerth werden auch ortskundige Gäste sicher einiges Neue erfahren.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 24. August, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Der Kampf für den Schutz der Meere
Prof. Dr. Dr. h.c. Karin Lochte
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Das Meer hat einen überragenden Einfluss auf unseren Planeten. Es beherrscht das Wetter und das Klima und dadurch bestimmt es auch unsere Lebensbedingungen. Wie stark sich das Meer schon verändert hat, sieht man nirgendwo so deutlich wie im Arktischen Ozean. Schwindendes Meereis und schmelzende Gletscher haben gravierende Auswirkungen auf das arktische Ökosystem, aber auch wir in Europa spüren schon jetzt die Veränderungen im Norden.
Die große Arktisexpedition MOSAiC führte vom September 2019 bis Oktober 2020 wichtige Untersuchungen zum Arktischen Ozean durch. Wir begleiten diese besondere Forschungsreise der POLARSTERN, beobachten die Forschung und sehen, welche Schwierigkeiten eine so komplexe Expedition birgt. Die Auswirkungen dieser Veränderungen in der Arktis haben Einfluss auf viele Bereiche vom Klima bis in die Wirtschaft und Politik
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums.
Samstag, 12. Juli, 14 Uhr
Professoren der Alten Universität – Gedenkmale in der Salvatorkirche (Vortrag & Führung)
Margret Stohldreier
Treffpunkt: Kultur- und Stadthistorisches Museum
In der Duisburger Salvatorkirche gibt es 25 Erinnerungsmale (lat.: Epitaphium), auch Toten-Gedenkplatten genannt. Ein Drittel davon erinnert an Angehörige der Alten Duisburger Universität (1655–1818). Die verstorbenen Duisburger Gelehrten und Professoren stammten aus protestantischen und reformierten Familien; sie wurden hier in der Kirche beigesetzt. Wer diese Personen waren und was die Tafeln über sie erzählen, erzählt Margret Stohldreier in ihrem Vortrag. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem Besuch der Kirche, auf Wunsch auch mit Führung.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 19. Juli, 14 Uhr
Sagen und Legenden im Wald (Führung)
Dr. Andrea Gropp, Harald Küst, Roland Wolf
Treffpunkt: Kammerstraße 233, Eingang TuRa 88, 47047 Duisburg
In früheren Zeiten galt der Duisburger Wald nicht allein als ein Ort des Schreckens und der Gefahr für Leib und Leben, oft versprach er auch Zuflucht vor Feinden oder Freiheit vor der Obrigkeit. Roland Wolf, Dr. Andrea Gropp, Harald Küst werden besondere Orte ansteuern und dort von den Geschichten und Mythen berichten, die sich um den Wald ranken.
Natürlich geht es zum Heiligen Brunnen, in dessen Nähe sogar versteckte Schätze aus der Vorzeit gefunden wurden. Aber was hat es wohl mit dem Teutoburger Wald auf sich, den Johannes Corputius auf seinem Stadtplan einzeichnete? Versteckte sich der gefährliche Räuber Schinderhannes wirklich in einer Höhle bei Duisburg? Und warum waren die Zwerge gefürchtet, die einstmals hier im Duisburger Wald gewohnt haben sollen?
Geplant ist keine große Wanderung, sondern ein Spaziergang von ca. anderthalb Stunden, den man ohne viel Mühe bewältigen kann. Wettergerechte Kleidung und passendes Schuhwerk werden aber empfohlen.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 2. August, 14 Uhr
Belagerung von Kaiserswerth 1702. Epitaphe in der Salvatorkirche (Vortrag)
Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Malerisch erheben sich die Ruinen der ehemaligen Kaiserpfalz in Kaiserswerth. Einst waren sie Zeugen kriegerischer Ereignisse: Von April bis Juni 1702 fand hier nämlich eine wichtige Entscheidungsschlacht statt – der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. Die Belagerung des kurkölnischen Kaiserswerth durch Truppen Brandenburgs, der Niederlande und Englands endete am 15. Juni 1702. Beinahe alle Häuser in der Stadt waren zerstört, die Pfalzanlage stark beschädigt worden. Zwei Wochen später wurde sie gesprengt.
Gefallene und Verwundete wurden teilweise nach Duisburg gebracht und hier versorgt oder begraben. Vier Erinnerungsmale (lat.: Epitaphium) in der Salvatorkirche erinnern an sie. Margret Stohldreier erläutert in ihrem Vortrag die Hintergründe und stellt vor, was über diese Personen bekannt ist. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem Besuch der Salvator-Kirche, auf Wunsch auch mit Führung.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 16. August, 14 Uhr
Die Frauen im Hause Gerhard Mercators (Vortrag & Lesung)
Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Der Kosmograph Gerhard Mercator hatte drei Töchter, die zwischen 1537 und 1542 im heute belgischen Leuven zur Welt kamen. Wie bei so vielen Frauen dieser Zeit gibt es auch über die Biographien von Emerentia, Dorothea und Katharina nur wenig Informationen. Durch neue Recherchen werden nun jedoch ihre Lebenswege und die ihrer Nachfahren erkennbar. Die erhaltenen Briefe von Dorothea vermitteln zudem einen guten Eindruck vom Leben in ihrem Elternhaus.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 30. August, 15 Uhr
Duisburg brutal? – Nachkriegsmoderne im Stadtbild (Führung)
Anika Enßle / Ferdinand Leuxner
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz
Die Führung nähert sich den Betonhäusern in der Innenstadt auf unterhaltsame Weise an: Warum entstanden die heute oft als hässlich bezeichneten Bauten in den 1950er und 1960er Jahren? Und warum tun wir uns im 21. Jahrhundert so schwer mit ihnen? Anhand von gebauten und abgebauten Beispielen will die Führung den Blickwinkel ändern und lädt dazu ein, die „brutalen“ Kolosse der Vergangenheit unter anderen Vorzeichen neu kennenzulernen.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 6. September, 14 Uhr
Familie Wintgens aus Duisburg. Eine Erfolgsgeschichte (Vortrag)
Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Die Familie Wintgens ist seit Anfang des 16. Jahrhunderts in Duisburg nachweisbar. Mehr als 150 Jahre hindurch hatten Mitglieder der Familie führende Stellungen in der Stadt inne. Sie gehörten hier zu den Reichsten, und besaßen Hausbesitz in Düsseldorf und Moers. In ihrem Vortrag erzählt Margret Stohldreier vom Aufstieg der Familie: Angefangen mit Heinrich, dem Landwirt auf dem Wintgenshof in Duissern im 16. Jahrhundert, bis zu den Nachfahren in der Frühen Neuzeit, darunter Kaufleute, Tuchfabrikanten, Weinhändler, Gutsbesitzer, Stadtbeamte und sogar ein Hofrat. In der Salvatorkirche erinnert eine Grabplatte aus der Zeit um 1700 an das Ehepaar Christina Wintgens und Gerhard Hermann Becker. Auch welche Rolle diese beiden in der Familiengeschichte spielten, berichtet Margret Stohldreier. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem Besuch der Salvator-Kirche, auf Wunsch auch mit Führung.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 13. September, 15 Uhr
Mit Mercators Azubi durch Duisburg – Der Stadtplan des Johannes Corputius (Führung)
Werner Pöhling, Dr. Jonas Springer
Treffpunkt: Mercatorbrunnen auf dem Burgplatz
Dr. Jonas Springer und Werner Pöhling von „Mercators Nachbarn“ laden zu einem Stadtrundgang durch das Duisburg des 16. Jahrhunderts ein. Start des zweistündigen Rundgangs ist der Mercatorbrunnen vor dem Rathaus. Von dort geht es zu einigen historischen Orten, die der junge Student Johannes Corputius auf seinem Stadtplan anno 1566 vermessen, skizziert und beschrieben hatte. Corputius hatte bei Gerhard Mercator in Duisburg Vermessungstechnik und das Kupferstechen gelernt.
Duisburg war im 16. Jahrhundert eine Stadt mit rund 3000 Einwohnern, die sich zu jener Zeit von der Gründung einer Universität einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte. Man kann annehmen, dass der detailgetreue Stadtplan zur Werbung für Duisburg dienen sollte, mit sauberen Straßen und Plätzen und reichlich grünem Baumbestand.
Während des Rundgangs erfahren die Teilnehmer zudem Wissenswertes darüber, woher Duisburg die Steine für den Bau der Stadtmauer und Wohnhäuser bezog, welche Gelehrten in direkter Nachbarschaft zu Gerhard Mercator lebten und wo man das 16. Jahrhundert noch heute in der Stadt entdecken kann.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 20. September, 15 Uhr
Street-Art in Duisburg (Führung)
Anika Enßle, Ferdinand Leuxner
Treffpunkt: Werthmann-Kugel (am Kuhlenwall)
Die Führung rückt die oft übersehenen Kunstwerke in der Duisburger Innenstadt in den Mittelpunkt: Graffiti, Tags und Sticker. Wer hat sie geschaffen? Und warum? Und wer war eigentlich Kilroy? Annika Enßle und Ferdinand Leuxner stellen die Geschichte hinter den Zeichen auf Hauswänden, Straßenlaternen und Stromkästen vor und machen die Stadt dadurch als Galerie vor der Haustür erlebbar.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 21. September, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Europa, das Meer und die Welt. Eine maritime Geschichte der Neuzeit
Prof. Jürgen Elvert
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Europa wurde schon in der Antike vom Meer her erschlossen. Die heutige europäische Zivilisation entwickelte sich jedoch in der Neuzeit, in einem ständigen Dialog mit den außereuropäischen Welten, die von Seefahrern, Entdeckern und Kaufleuten in den europäischen Horizont einbezogen wurden. Auch unser Wohlstand ist fest an die Freiheit der Meere geknüpft. Nachdem der Mensch lange allzu sorglos mit dem Meer als Ökosystem umgegangen ist, beginnen wir jetzt zu begreifen, dass unser aller Zukunft vom Meer abhängt.
Jürgen Elvert hat mit seinem Buch nicht nur eine Geschichte unseres Kontinents aus maritimer Perspektive beschrieben, sondern auch eine Geschichte der Globalisierung. Denn erst der Blick auf globale Verflechtungen zeigt, wie Europas Eroberung der Meere die Welt bis heute prägt. Wohl auch deshalb wurde sein Buch von den deutschen Medien im Juli 2018 zu den Büchern des Monats gezählt, die Gesellschaft für internationale Politik nahm es in ihre Liste der „Bücher des Jahres“ auf.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums
Samstag, 4. Oktober, 14 Uhr
Wilhelm der Reiche. Unser Landesherr im 16. Jahrhundert (szenische Lesung & Vortrag)
Christian Majowski, Margret Stohldreier
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Kriege, konfessionelle Streitigkeiten, Hexenverfolgung – das 16. Jahrhundert in Deutschland war eine in vielerlei Hinsicht turbulente und gefährliche Zeit. Doch gab es EINEN Ort, an dem man sich zumindest teilweise und zeitweilig vor diesen Gefahren sicher fühlen konnte: Die vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg unter ihrem Herzog Wilhelm dem Reichen. Vortrag und Spielszene nehmen Leben und Herrschaft dieses für seine Zeit modern anmutenden Herrschers in den Blick: Von seiner Erziehung in Kinder- und Jugendtagen, über seine Kriege, Staatsbildung sowie Religionspolitik bis zu seinem (unrühmlichen) Ende.
Dabei liegt das Augenmerk auch und gerade auf dessen Beziehung zu seinem Erzieher und Berater Konrad Heresbach. Dieser ermöglichte nicht nur Wilhelms Erziehung, die den Idealen von Humanismus und Aufklärung verpflichtet war, sondern beeinflusste später auch in hohem Maße dessen Herrschaft. Es wird deutlich, wie unter Wilhelm am Niederrhein eine Art geschützte Region der religiösen Vielfalt entstand – zum Nutzen zahlreicher Glaubensflüchtlinge, bei denen es sich nicht selten um Gelehrte handelte, die das Hezogtum auf ihre Weise bereicherten.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 11. Oktober, 15 Uhr
Geschichte(n) aus dem Wasserviertel (Führung)
Dr. Andrea Gropp, Roland Wolf
Treffpunkt: Philosophenweg, Bushaltestelle „Hansegracht“
Der etwa 90-minütige Spaziergang führt einmal quer durchs „Wasserviertel“ – und mitten hinein in die Geschichte Duisburgs. Zunächst erfahren wir, wieso das Viertel entstanden ist, was sich früher an seiner Stelle befand und was es eigentlich mit dem Wasser zu tun hat.
Der Rundgang zeigt aber auch, wo einst Luftfahrtpioniere ihre ersten Flugversuche unternahmen, wer das Theater baute, welche „Brücke“ vom Wasserviertel aus über den Ärmelkanal führte und was Gerhard Mercator mit dem Landfermann-Gymnasium zu tun hat. Auch die Spuren, welche die beiden Weltkriege im Wasserviertel auf ganz unterschiedliche Weise hinterlassen haben, werden sichtbar.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 18. Oktober, 15 Uhr
Historische Spuren im Kantpark (Führung)
Harald Küst
Treffpunkt: Vor dem Eingang des Lehmbruckmuseums
Auf dem Duisburger Stadtplan von 1830 war das heutige Parkgelände vor den Toren Duisburgs noch Acker- und Gartenland. Auf der sogenannten Feldmark bauten in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Industriellen Carl, Theodor und Otto Böninger ihre Villen mit großzügigen Gartenanlagen. Die verschwundene Villa Böninger, das Lehmbruckmuseum und weitere historische Park-Stationen werden auf der Entdeckungstour von Harald Küst vorgestellt.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 19. Oktober, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
Piraten. Eine Geschichte von der Antike bis heute
Dr. Jann M. Witt
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Die Seeräuberei ist fast so alt wie die Seefahrt selbst. Bis heute entzünden Namen wie Klaus Störtebeker, Francis Drake oder Henry Morgan die Phantasie vieler Menschen. In den Auseinandersetzungen um Kolonien, Märkte und Seeherrschaft nutzten die beteiligten Mächte jahrhundertlang dieses Mittel, um ihre Konkurrenten zu schädigen.
Um 1700 wurde die Seeräuberei zum ersten Mal zu einem globalen Problem. Dieses „Goldene Zeitalter der Piraterie“ dauerte nur gut 30 Jahre, doch überstieg das Ausmaß der Verheerungen alles bisher Dagewesene. Erst als die europäischen Seemächte, allen voran Großbritannien, die Piraten konsequent verfolgten, wurden sie allmählich Herr des Problems. Auch heute noch gibt es in zahlreichen Seegebieten Seeräuber, die Jagd auf Handelsschiffe machen.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums
Mittwoch, 5. November, 14 Uhr
Grabplatten und Gedächtnistafeln in der Salvatorkirche (Führung)
Margret Stohldreier
Ort: KEFB Duisburg, Wieberplatz 2, 47051 Duisburg
Das bekannteste Erinnerungsmal (lat.: Epitaphium) in der Salvatorkirche erinnert an Gerhard Mercator. Der berühmte Kartograph und Universalgelehrte hat die Hälfte seiner 82 Lebensjahre in Duisburg verbracht. Hier schuf er die bekanntesten seiner Werke. Ihm zur Seite hängt das Epitaph des Unversitätsgründers Johannes Clauberg. Darüber hinaus lassen sich noch viele andere Gedächtnistafeln sowie Grabplatten in der Kirche finden die an bedeutende Duisburger erinnern.
Zu jeder dieser Personen hat Margret Stohldreier recherchiert und kann deren Geschichte so lebhaft erzählen, als wäre sie dabei gewesen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zu einem Besuch der Salvator-Kirche, auf Wunsch auch mit Führung.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10 €. Es wird um Anmeldung unter 0203 2810474 gebeten.

Samstag, 8. November, 14 Uhr
Aus dem Leben des Gerhard Mercator (szenische Lesung)
Mercators Nachbarn
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Fast pünktlich zu Mercators Todestag Anfang Dezember führen „Mercators Nachbarn“ ihre beliebte szenische Lesung zu prägenden und turbulenten Lebensstationen des Gelehrten auf. Die Besucher erfahren nicht nur einiges aus dem Leben Gerhard Mercators, sondern lernen auch den Studenten Johannes Corputius während der Stadtvermessung kennen, sitzen mit am Gelehrten-Stammtisch im „Versoffenen Finken“, um bei einem Bier die Politik und die Ideen neumodischer Gelehrter wie Kopernikus zu diskutieren.
Die Darsteller kleiden sich zu diesem Anlass in selbstgeschneiderte Gewänder aus der Zeit des 16. Jahrhunderts, die die Gewandmeisterin Ulrike Altegoer angefertigt hat.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Samstag, 15. November, 14 Uhr
Die Macht der Karten – Handel, Reisen, Grenzverläufe (Vortrag)
Werner Pöhling
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Dem großen Universalgelehrten Gerhard Mercator verdanken wir nicht nur exakte Landkarten und den ersten „Atlas“ der Welt, sondern auch die Grundlagen unserer modernen Navigation. Das Stadtmuseum präsentiert in seiner „Schatzkammer“ eine der schönsten Mercatorsammlungen in Europa.
Werner Pöhling erzählt von der wachsenden Bedeutung exakter und aktueller Karten im 16. Jahrhundert, als sich die Europäer aufmachten, neue Länder und Kontinente auf der ganzen Welt zu erforschen – und zu erobern.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Sonntag, 23. November, 11:15 Uhr (Mercator Matinée)
„OCEANO NOX – Naturgewalt, Lebensraum, Schicksalsraum.
Victor Hugo, Jules Michelet und das Meer“
Dirk Schäfer, Wolfgang Schwarzer
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg
Jules Michelet (1798–1874) zählt zu den führenden Historikern des 19. Jahrhunderts, der als Professor der Sorbonne sowohl mit Darstellungen der römischen als auch der französischen Geschichte bahnbrechende und immer auch gegenwartsbezogene Werke schuf. Sein allgemeinverständlicher Stil sicherte ihm dabei Leser weit über das einschlägige Fachpublikum hinaus.
Victor Hugo (1802–1885) ist mit seinen Romanen, Gedichten, Essays und politischen Schriften einer der ganz großen Literaten Frankreichs und der Weltliteratur.
Es ist die Erfahrung des Meeres als wissenschaftliches, soziologisches, literarisches und auch poetisches Thema, die beide verbindet. Michelets „Das Meer“ (1861) und Hugos „Die Arbeiter des Meeres“ (1866) nähern sich ihrem Thema aus der Sicht des reisenden und zugleich poetischen Wissenschaftlers einerseits und des auf die Insel Guernsey verbannten Schriftstellers andererseits. Diese Spannung zwischen der Neugier des wissenschaftlichen Reisenden und der leidenschaftlichen Darstellung eines gewaltigen Kräftemessens zwischen Mensch und Natur im Roman prägt die Lesung Dirk Schäfers und den Vortrag Wolfgang Schwarzers.
Für Mitglieder ist der Eintritt kostenfrei; regulär beträgt er 6 €, ermäßigt 4 € und berechtigt zugleich zum Besuch des Museums
Samstag, 13. Dezember, 14 Uhr
Frauen im Mittelalter (Vortrag)
Veronika Reiners
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum
Schaut man in die Geschichtsbücher, findet man viel über die Taten und das Leben großer Männer im Mittelalter. Doch welche Rolle spielten damals eigentlich die Frauen? Wie ausgeprägt waren Standesunterschiede? Und welche Pflichten, aber auch welche Rechte hatten sie? Veronika Reiners präsentiert nicht nur allgemeine Informationen zu Frauen im Mittelalter, sondern begibt sich auch auf die Spuren einzelner Frauen, die in Duisburg lebten.
Die Teilnahme ist kostenfrei; es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.
