Jahresprogramm 2023

VORTRÄGE, FÜHRUNGEN UND STUDIENFAHRTEN


Samstag, 24. Juni 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Mustersiedlung Bissingheim?
Führung Veronika Reiners
Treffpunkt: Dorfplatz Bissingheim

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Der Blaue See in Bissingheim.

Samstag, 1. Juli 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Elsässer, Lothringer und Oberschlesier in Hamborn.  Ein Projekt zur Integration von Flüchtlingen nach dem 1. Weltkrieg (1919–1923)
Vortrag Thorsten Fischer, Michael Voith, Jörg Weißmann
Treffpunkt: Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius 1, 47051 Duisburg

Der heutige Duisburger Stadtteil Hamborn entwickelte sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von einer beschaulichen Landgemeinde zum „größten Dorf des Kaiserreichs“ mit über 100.000 Einwohnern. Damit zählte man bereits vor 1914 zu den großen Zentren der Zuwanderung im Ruhrgebiet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde man auch in Hamborn vor neue Herausforderungen gestellt. So kam es zu einer nicht unerheblichen Zuwanderung von Flüchtlingen aus besetzten und (später) abgetretenen Gebieten wie Elsass-Lothringen, Saarland, Oberschlesien und den sog. Ostgebieten in das verbliebene Reichsgebiet. Viele fanden im Ruhrgebiet und speziell auch in Hamborn ihre neue Heimat.

Wie die damalige Stadt Hamborn am Rhein mit der Versorgung, Unterbringung, Arbeitsvermittlung und Integration dieser Migranten umgegangen ist und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen waren, veranschaulichen die drei Referenten anhand von ausgewählten Fallbeispielen.

Die Thematik  wird im Rahmen des Projektes „Stadtteil-Historiker Ruhrgebiet“  behandelt und von der GLS Treuhand gefördert. 

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Rathaus Hamborn

Samstag, 8. Juli 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Die älteste Straße Duisburgs: Die Niederstraße
Führung Harald Küst
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.


Samstag, 15. Juli 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Rund ums Duisburger Rathaus
Führung Margret Stohldreier
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Das Gebäude kennt wohl jeder Duisburger und jede Duisburgerin – aber kennt man es wirklich? Wer weiß schon, was es mit den zahlreichen kleineren und größeren Kunstwerken auf sich hat, etwa mit Adam und Eva im Torbogen, den vielen Wappen oder gar dem gut versteckten Duisburger Narren? Wieso wacht mit Blick auf den Alten Markt ein übergroßer „Roland“ über unsere Stadt? Und ist das Rathaus wirklich so alt wie es aussieht?

Margret Stohldreier wird in ihrer unterhaltsamen Führung auf all diese und noch viel mehr Details des Gebäudes eingehen. Danach wird man das Duisburger Rathaus ganz gewiss mit neuen Augen betrachten.


Die Führung ist kostenfrei, aber es wird um eine Spende für die Projekte von Mercators Nachbarn und der Mercator-Gesellschaft gebeten.

Mercator-Brunnen vor dem Rathaus

Samstag, 22. Juli 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Duisburg und der Seifenkistensport 1951 1971
Vortrag Dr. Jonas Springer
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius 1, 47051 Duisburg

Mit Beginn der 1950er-Jahre etablierte sich in Duisburg eine Sportveranstaltung der besonderen Art: Von 1951 bis 1971 trafen sich jedes Jahr Kinder aus den großen Städten Westdeutschlands, um an den beliebten Bundesmeisterschaften im Seifenkistensport teilzunehmen. Auf der Uhlenhorststraße in Duisburg-Wedau herrschte eine beeindruckende Volksfest-stimmung: Bis zu 50.000 Zuschauer, ein Preisgeld der „Adam Opel AG“ in Höhe von 5.000 DM sowie prominenter Besuch von Max Schmeling über Peter Frankenfeld bis zu Willy Millowitsch ließen Kinderherzen höherschlagen. Der Sieger qualifizierte sich zudem für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Seifenkistenrennen in den USA (Akron/Ohio).

Dr. Jonas Springer präsentiert in seinem Vortrag mit zahlreichen Bildern aus dem Stadtarchiv ausgewählte Seifenkistenrennen, stellt einzelne Protagonisten vor und beleuchtet die abwechslungsreichen Feierlichkeiten am Uhlenhorst.

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Foto des Starts zweier Seifenkistenfahrer am Uhlenhorst im Jahr 1951. Foto: Stadtarchiv Duisburg.

Samstag, 19. August 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Erinnerungen an das frühere Neudorf (Teil 2)
Führung Werner Pöhling
Treffpunkt: vor der Sparkasse Koloniestraße 90/Ecke Grabenstraße

Historischer Spaziergang durch den Süden von Duisburg-Neudorf: Von der Sparkasse an der Kreuzung Grabenstraße geht es die Koloniestraße Richtung Bahnhof entlang. An der Straße befanden sich früher viele kleine Betriebe und eine Abfüllanlage für Coca-Cola. Neudorf hatte sogar eine Windmühle, an der heutigen Neuen Fruchtstraße. Dann passiert man „Haustechnik Rind“, die Firma stellte schon vor 100 Jahren Holzbottich-Waschmaschinen her. An der Kammerstraße auf dem ehemaligen Bischoffsplatz gastierte nach dem Krieg die Kirmes. Letzte Stationen auf dem Rundgang sind die Christuskirche und der Neudorfer Markt, der neu gestaltet wurde. Werner Pöhling, der 1951 in Neudorf geboren wurde, kann viele Geschichten und amüsante Anekdoten über den Stadtteil erzählen.

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Das ehemalige Intertouring-Hotel auf der Koloniestraße 55.

Sonntag, 27. August 2023, 11:15 Uhr – Mercator Matinée
Frauen im Islam Theorie und Wirklichkeit
Vortrag Seyran Ateş

Wie in allen anderen Bereichen des Lebens klaffen Theorie und Wirklichkeit auch in Sachen Frauen im Islam ziemlich weit auseinander. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn die Beantwortung dieser Frage ist absolut abhängig von der Perspektive des Betrachters. Menschen, die sich dem Patriarchat verpflichtet fühlen und für dessen Erhalt einstehen, sehen keine Probleme in heiligen Schriften und vor allem sogenannten Überlieferungen, in denen die Rolle der Frau dem Manne untergeordnet wird. Diese Menschen haben auch kein Problem damit, dass Frauen in häusliche und geschlossene Lebensbereiche verortet werden und Männer überall sein dürfen. Die Diskrepanz zwischen Theorie und Wirklichkeit ist „nur“ für diejenigen schmerzhaft, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen und Frauenrechte als Menschenrechte verteidigen.

Im Vorfeld der Matinée findet um 10 Uhr ein thematischer Gottesdienst mit Pfarrer Martin Winterberg in der Salvatorkirche statt.

Frauen in einer Cafeteria in Istanbul. Foto: Chris Schuepp.

Samstag, 2. September 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Rund ums Duisburger Rathaus
Führung Margret Stohldreier
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Das Gebäude kennt wohl jeder Duisburger und jede Duisburgerin – aber kennt man es wirklich? Wer weiß schon, was es mit den zahlreichen kleineren und größeren Kunstwerken auf sich hat, etwa mit Adam und Eva im Torbogen, den vielen Wappen oder gar dem gut versteckten Duisburger Narren? Wieso wacht mit Blick auf den Alten Markt ein übergroßer „Roland“ über unsere Stadt? Und ist das Rathaus wirklich so alt wie es aussieht?

Margret Stohldreier wird in ihrer unterhaltsamen Führung auf all diese und noch viel mehr Details des Gebäudes eingehen. Danach wird man das Duisburger Rathaus ganz gewiss mit neuen Augen betrachten.


Die Führung ist kostenfrei, aber es wird um eine Spende für die Projekte von Mercators Nachbarn und der Mercator-Gesellschaft gebeten.

Das Duisburger Rathaus

Samstag, 16. September 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Rundgang mit dem Stadtplan des Johannes Corputius
Führung Dr. Jonas Springer, Werner Pöhling
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Duisburgs ältester Stadtplan wurde 1565 von Mercators Schüler Johannes Corputius angefertigt. Wie sah die Stadt damals aus und was aus dieser Zeit ist noch heute im Stadtbild erkennbar?

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Im Mercatorhaus befand sich vor dem 2. Weltkrieg ein Teil der städtischen Verwaltung.

Sonntag, 24. September 2023, 11:15 Uhr – Mercator Matinée
Männerphantasien
Podiumsgespräch Prof. Klaus Theweleit im Gespräch mit Prof. Jochen Hörisch

Vor über 40 Jahren erschien mit „Männerphantasien“ Klaus Theweleits großes Werk über die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vor­geschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Das zweibändige, extensiv und ungewöhnlich bebilderte Buch beleuchtet soldatische und faschistische Literatur und stellt die – immer wieder ak­tuelle – Frage, wie ein Mensch zu einem Nazi oder einem tötungsbereiten Soldaten werden kann.

Für viele gilt „Männerphantasien“ als Auftakt der Männerforschung in Deutschland, das Buch ist zu einem Klassiker auch der Gewaltforschung geworden. Angesichts der Rückkehr rechten Straßenterrors und faschistoider Positionen, die viele schon an Weimarer Verhält­nisse denken lassen, sowie von Propagandafeldzügen gegen freiere Sexualitäten sind die Analysen des Buches wert, erneut diskutiert zu werden.


Samstag, 30. September 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Rundgang durch das Wasserviertel
Führung Roland Wolf, Dr. Andrea Gropp
Treffpunkt: NN

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Das Stadttheater am Rande des Wasserviertels.

Samstag, 7. Oktober 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Duisburg Nachkriegsmoderne und Brutalismus im Straßenbild
Führung Ferdinand Leuxner, Annika Enßle
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Brutalismus im Straßenbild. Beekstraße/Ecke Kasinostraße. Google Street View.

Samstag, 21. Oktober 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Kartenmaler und Kartographen
Vortrag Harald Küst
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius 1, 47051 Duisburg

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Detail einer Karte von Abraham Ortelius.

Sonntag, 29. Oktober 2023, 11:15 Uhr – Mercator Matinée
Viel zu langsam viel erreicht
Vortrag Barbara Sichtermann

Frauenrechte sind eine Errungenschaft der Neuzeit, genauer: der Aufklärung und der Toleranzdebatten dieser Zeit. Denn religiöse Weltbilder mit den festen Plätzen für Männer und Frauen, für Könige und Volk, für Patriarchen und gehorsame Familienmitglieder mussten erst erschüttert werden, bevor der wunderbar-weltliche, segensreiche Gedanke der Gleichheit entstehen und sich in den Köp­fen der Menschen verankern konnte. Bis heute wird er gerne missverstanden: Wir wollen doch un­terschiedlich sein, divers, individuell und anders – ja, aber als solche wollen wir eben gleiche Rechte. Solange die Gleichheit vor dem Gesetz nur Angehörige verschiedener Stände, Stämme oder Konfes­sionen betraf, konnte er sich noch vergleichsweise geräuschlos entwickeln. Als er bei den Geschlech­tern ankam, wurde die Irritation heftig und öffentlich. Denn jetzt wurde das Private politisch. Die Emanzipation der Frauen ist eine kostbare Leistung der Moderne. Sie muss weitergehen, damit sie bewahrt werden kann.


Samstag, 11. November 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Duisburg als Pfandobjekt im Mittelalter – zwischen Königtum und Landesherrschaft
Vortrag Thorsten Fischer
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius 1, 47051 Duisburg

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Die ältesten Teile der mittelalterlichen Duisburger Stadtmauer stammen aus dem 10., die jüngsten aus dem 14. Jh. Foto: Uwe Köppen.

Samstag, 18. November 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Rund ums Duisburger Rathaus
Führung Margret Stohldreier
Treffpunkt: Mercator-Brunnen auf dem Burgplatz

Das Gebäude kennt wohl jeder Duisburger und jede Duisburgerin – aber kennt man es wirklich? Wer weiß schon, was es mit den zahlreichen kleineren und größeren Kunstwerken auf sich hat, etwa mit Adam und Eva im Torbogen, den vielen Wappen oder gar dem gut versteckten Duisburger Narren? Wieso wacht mit Blick auf den Alten Markt ein übergroßer „Roland“ über unsere Stadt? Und ist das Rathaus wirklich so alt wie es aussieht?Margret Stohldreier wird in ihrer unterhaltsamen Führung auf all diese und noch viel mehr Details des Gebäudes eingehen. Danach wird man das Duisburger Rathaus ganz gewiss mit neuen Augen betrachten.Die Führung ist kostenfrei, aber es wird um eine Spende für die Projekte von Mercators Nachbarn und der Mercator-Gesellschaft gebeten.

Das Duisburger Rathaus

Sonntag, 26. November 2023, 11:15 Uhr – Mercator Matinée
Die #MeToo-Bewegung und der Kampf gegen die sexualisierte Gewalt
Podiumsgespräch Dr. Svenja Flaßpöhler und Dr. Mithu M. Sanyal
Moderation: Dr. Wolfram Eilenberger

„Heute bringe ich dich um, du Schlampe“ – titelte die Neue Zürcher Zeitung einen Bericht von vier europäischen Korrespondenten über Europas Versuche, die Gewalt gegen Frauen in den Griff zu bekommen. Mehrere tausend Frauen sterben in Europa jedes Jahr durch die Hand von Familienangehörigen, Lebensgefährten oder Ex-Partnern. In Nachfolge des 1981 gegründeten Vereins TERRE DES FEMMES hat sich auch ein weltumfassender Widerstand ge­gen jede Form sexualisierter Gewalt formiert, seit 2017 mehr als 80 Frauen dem Filmproduzenten Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorwarfen. Die Anschuldigungen waren der Anfang der #MeToo-Bewegung. Anlässlich des jährlich am 25. November stattfindenden Internationalen Ge­denk- und Aktionstages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen soll in dem Podiumsgespräch darüber diskutiert werden, wie Diskriminierung und Gewalt in jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen bekämpft werden kann und in wieweit die #MeToo-Debatte unser Verhältnis zu Gewalt, Lust, Macht und Gleichheit verändert hat.

In Kooperation mit EUROPE Direct.

#MeToo-Demonstration. Foto: Alec Perkins.

Samstag, 2. Dezember 2023, 15 Uhr – Mercators Nachbarn
Aus dem Leben des Gerhard Mercator
szenische Lesung
Ort: Kultur- und Stadthistorisches Museum, Johannes-Corputius 1, 47051 Duisburg

Anlässlich Gerhard Mercators Todestag führen „Mercators Nachbarn“ im Kultur- und Stadthistorischen Museum ihre beliebte szenische Lesung zu prägenden und turbulenten Lebensstationen des Gelehrten auf. Die Besucher werden in das Gefängnis von Rupelmonde entführt, wo der Universalgelehrte der Gotteslästerung bezichtigt wurde, lernen den Studenten Johannes Corputius während der Stadtvermessung kennen und nehmen am festlichen Einzug des Landesherrn Wilhelm V. in das beschauliche Duisburg teil. Dass es in den Szenen nicht ohne Humor zugeht, wird bei einem fiktiven Gespräch über die Pläne einer Universitätsgründung beim Gelehrten-Stammtisch „Zum Versoffenen Finken“ deutlich.

Die Darsteller kleiden sich zu diesem Anlass in selbstgeschneiderte Gewänder aus der Zeit des 16. Jahrhunderts, die die Schneiderin Ulrike Altegoer angefertigt hat.

Es wird um eine Spende für die Mercator-Gesellschaft gebeten.

Mercators Nachbarn