Mercator-Gesellschaft

Gerhard Mercator, Kupferstich von Frans Hogenberg, 1574

Gerhard Mercator, geboren 1512 in Flandern, gestorben 1594 in Duisburg, ist der Namenspatron der Mercator-Gesellschaft Duisburg e. V. Der große Geograph, Kartograph und Universalgelehrte, eine der bedeutendsten historischen Gestalten der Stadt, lebte von 1552 bis zu seinem Tode in Duisburg und schuf hier seine bedeutendsten Werke.

Die Mercator-Gesellschaft versteht sich seit über 50 Jahren als der historische Verein für die Stadt Duisburg. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Stadt Duisburg und die Landesgeschichte des rheinisch-westfälischen Raumes zu erforschen und zu verbreiten. Der Verein will das Verständnis für die Vergangenheit wecken und vertiefen, historisches Interesse bündeln und historisch Interessierte zusammenführen, um gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels historische Orientierung und Perspektive vermitteln.

Das Programm bietet mehrmals pro Jahr begleitete Busfahrten als Tagesfahrten oder Nachmittagsfahrten, die zu historischen Museen und Baudenkmälern, historischen Orten und Stätten der Industriekultur führen, nicht selten zu Zielen, die für Einzelpersonen nicht zugänglich sind. Vor Ort wird, wenn möglich, eine wissenschaftlich qualifizierte Führung angeboten.

Ebenfalls mehrmals im Jahr werden allgemeinverständliche Fachvorträge zu stadt- und landesgeschichtlichen Themen angeboten, in der Regel im Kultur- und Stadthistorischen Museum.

Außerdem finden in unregelmäßigen Abständen „Stammtische“ statt, die Kontakt und Kommunikation unter den Mitgliedern fördern. Die Treffen finden an unterschiedlich ausgesuchten historischen Orten in Duisburg statt und können mit einer Wanderung, Besichtigung oder einem Vortrag verbunden sein.

Wichtig sind nicht zuletzt die Publikationen, die in Verbindung mit dem Stadtarchiv herausgegeben werden. Von der wissenschaftlichen Schriftenreihe Duisburger Forschungen erscheint jährlich mindestens ein Band, meist im Umfang von 300 bis 500 Seiten. Es sind entweder Monographien oder Sammelbände mit Aufsätzen zu den verschiedensten Aspekten der Duisburger Stadtgeschichte sowie Besprechungen zu aktueller stadt- und landesgeschichtlicher Literatur. Mit weit über 50 Bänden bildet die Reihe ein umfangreiches und stetig wachsendes Sammelwerk zur Stadtgeschichte. Neuerscheinungen erhalten die Mitglieder kostenfrei, viele ältere Bände können noch bei der Mercator-Gesellschaft zu reduzierten Preisen erworben werden.

In unregelmäßigen Abständen erscheinen ebenfalls in Verbindung mit dem Stadtarchiv die Duisburger Geschichtsquellen, in denen Editionen von historischen Quellen oder quellenkundliche Werke publiziert werden. Etwa die beiden Bände 9 und 11 zum Duisburger Urkundenbuch, die alle auf die Stadt bezogenen Urkunden bis zum Jahr 1400 verzeichnen oder die für Familienforscher wichtige Zusammenstellung der familienkundlichen Quellen im Stadtarchiv als Band 12.

Die Mercator-Gesellschaft unterstützt aber auch andere stadthistorische Projekte, z. B. die Mercator-Symposien der Universität Duisburg/Essen, eine Reproduktion der berühmten Mercator-Weltkarte von 1569 oder die interaktive CD-ROM-Ausgabe des ältesten Duisburger Stadtplanes (1566) von Johannes Corputius, einem Schüler Gerhard Mercators